Arnolds Leben und Schriften
von Ernst Martin (1891)
Johann Georg Daniel Arnold ward den 18. Februar 1780 zu Straßburg geboren; sein Geburtshaus, Nikolausgäßchen 12, brannte 1873 ab, doch ist eine Abbildung erhalten und z.B. in Seyboths Werk: »Das alte Straßburg« S. 186 zu finden.
Sein Vater war ein wohlhabender Küfermeister; seine Mutter starb früh, doch die Stiefmutter gewann seine volle Liebe. Er besuchte das Gymnasium bis zu dessen Aufhebung in der Revolutionszeit und trat dann fünfzehnjährig in das Kriegsbüreau des Departements Niederrhein. Als sein Vater 1797 starb, ohne ihm Vermögen zu hinterlassen, fand er als Hofmeister seinen Unterhalt und durfte die Vorlesungen besuchen, welche Oberlin, Koch und andere Professoren der ehemaligen Universität unentgeltlich hielten. 1801 bis 1803 studierte er in Göttingen. Auf der Rückreise ward er in Weimar, am 9. August 1803, von Schiller an Goethe, der sich damals in Jena aufhielt, mit den Worten empfohlen: »Er hängt an dem deutschen Wesen mit Ernst und Liebe.« In Paris, wo sein ehemaliger Lehrer Koch seinen Einfluß in der Konsularregierung für ihn verwendete, ward er Advokat, begleitete aber zunächst 1804 Freunde nach Italien, was ihn besonders nach der Rückkehr in unerfreuliche Abhängigkeit brachte. 1806 erreichte er seinen Wunsch zum Professor ernannt zu werden, zuerst an der Rechtschule in Koblenz, dann von 1809 ab in Straßburg, wo er freilich zunächst bis 1811 noch Geschichte vorzutragen hatte. In Koblenz mit ihm bekannt geworden, zog ihn in Straßburg der treffliche Präfekt Lezay de Marnesia in Verwaltungssachen, besonders für Unterrichts- und Wohltätigkeitsanstalten zu Rate; auch ward er 1820 Mitglied des Direktoriums der Augsburgischen Konfession und zugleich ständiger Dekan der Rechtsfakultät. 1818 reiste er nach England. Ausflüge in die Vogesen liebte er schon als Botaniker : mehrere Pflanzen hat er hier zuerst gefunden. 1823 verheiratete er sich mit Henriette Beisser, der Tochter eines ehemaligen Maire von Rappoltsweiler; sie schenkte ihm ein Töchterchen. Im Hause seines Schwiegervaters ward er 1829 an seinem Geburtstage von einem Schlaganfall hinweggerafft. Die allgemeine Trauer bezeugen die »Discours prononcés aux obsèques de Mr G.D. Arnold, Strasbourg 1829. Sein Grab auf dem Kirchhof St. Gallen bei Straßburg ist seit 1878 mit einer Statue von Andreas Friedrich geschmückt. (…)
http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Georg_Daniel_Arnold
Starkhans (singt)
Was isch zell als for e Stadt,
Wo’s so guet isch numme,
Wo merr, was merr han will, glatt
Volluf kan bekumme;
Wo im Kopf d’Lyt henn ken Rost,
Guet sinn, gscheid, verständi,
Un, wo Bardel holt de Most,
Wiße-n-ußewendi?
‘S wurd, myntwäje, Stroßburj sin!
Glökelhell, nit finster
Isch’s do, in der Midde drinn
Steht e brächdi’s Münster.
Berri sycht merr rechts un links,
Madde, Rewe, Felder,
Un do schießt der Rhynn gar flinks
Bleau durch grüeni Wälder.
Scheeni Jumfre het’s d’schwer Meng
Un by demm Ardikkel
Geht’s Herz dykke, dakke, streng
Wie e Perbedikkel.
Dorum rase noot un wyt
Männer her un buele,
Bis si si in d’Kirich aß Bryt
Ketsche wegg vom Spuele.
Us em Effeff sinn hie d’Fisch,
‘S Wilbert, d’ Würst, d’ Basteede ;
‘S Flaisch, ‘s Gebäch un ‘s Gfleyels isch
Au zuem Ustrumbeede.
Un Gemüeß het’s uf myn Ehr
Nieneds so, des wett i,
Kruttköpf, vierdelszentnerschwer,
Un zwölfpfündji Retti.
Un was sinn nit d’Wyn so guet?
Sinn diß Kopfynfy’rer?
Eschereeßler, Dirkebluet,
Bebler, Rychewyrer?
Strohwyn, Kläwner, Finkewyn
Duen wie Gold im Becher,
Kydderle-n-un Rangwyn sinn
D’ärgschte Wadebrecher!
Drum wemm’s hie nit gfallt eso,
Der loß syn Gebeffer
Un basch ab in’s Land nyn, wo,
Mier an, wachst der Pfeffer.
Hewwe wurd merr mit Gewalt
Nie so nydji Nare,
Un do loßt merr aine halt
Nooch em andre fahre.
Wyl’s hie so isch alewyl,
Welle mer ess fraye
Un an d’arme Lyt au vil
Duure-n-alsfurt laye ;
Vili joomre jez for Laid,
Wo mier lusti lache,
Un ‘s isch, mier an, doch d’greest Fraid
Andre Fraid ze mache.
Reinhold (singt)
Auf der Wiesen grünen Planen,
Frisch umschwebt von Blüthenduft,
Und beschattet von Platanen,
Athmend laue Frühlingsluft,
Sitzen wir beim frohen Mahle,
Geben uns der Freude preis,
Denn es kreisen die Pokale
Rasch umher nach alter Weis’.
So, nach unsrer Väter Sitte,
Schwelgen wir im Freien hier,
Zieh’n das Glück in unsre Mitte!
Wer ist seliger als wir?
Wenn, von Schönen angelächelt,
Feurig in uns kreist das Blut,
Kühlt, vom Schmeichelwest umfächelt,
Wieder sich der Wangen Glut.
Ach! so reizend, so begeisternd
Winkt die schönste Blume nicht,
Als wenn unser Herz bemeisternd
Lieb aus süßen Blicken spricht!
Was sind alle Harfentöne
Gegen eines Wortes Laut,
Das die vielgeliebte Schöne
Heimlich flüsternd uns vertraut?
Seit die rosigen Gestalten
Scherzend erst und schmachtend dann,
Huldgöttinnen gleich hier walten,
Ist’s um unser Herz gethan.
Fortgezogen, hingerissen,
Unsrer selbst nicht mehr bewußt,
Tragen wir, ohn’ es zu wissen,
Höll’ und Himmel in der Brust!
In der Myrthen dunkle Zweige
Webt drum heitre Rosen ein;
Vor dem nah’nden Glück entweiche
Zweifelhafter Hoffnung Pein!
Wie die Herzen sich begegnen,
Steh’ bei jedem treuen Paar,
Seiner Liebe Bund zu segnen,
Priester gleich und Traualtar!
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